- Widmung der symphonischen Dichtung "Tapiola" -

Da dehnen sich des Westlands Wälder, uralt, geheimnisvoll in wilden Träumen, Waldgeister weben in dem Dunkel.

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Freitag, 15. Oktober 2010

KÜRZLICH GESEHEN...


NARAYAMA BUSHIKO - Die Ballade von Narayama
Shohei Imamura (1982) 8,5/10

In atemberaubenden Landschaftsbildern eingebettet, liefert Imamura hier ein rundum gelungenes Remake des Klassikers von Keisuke Kinoshita. Da wo das Original vor allem aufgrund seiner tollen Stilisierung besticht, kann Imamuras Version  der literarischen Vorlage durch seinen hohen existenzialistischen Realitätsgrad und durch die beeindruckende Darstellung der Jahreszeiten punkten. Etwas gewöhnungsbedürftig ist vielleicht der spezielle vulgär "dörfliche" Humor des Films.

UMARETE WA MITA KEREDO - Ich wurde geboren, aber...  
Yasujiro Ozu (1932) 9,5/10

Der bisher beste Ozu den ich gesehen habe. Eine tolle Figurenzeichnung, sympathische Charaktere, lebendige realistische Narration. Ozus Stummfilm-Frühwerk ist weitaus frischer und unterhaltsamer, als es sein erhabenes Alterswerk vermuten ließ. Schade, dass der Großteil seiner Werke aus dieser Zeit verloren ging.

PRECIOUS - Das Leben ist kostbar
Lee Daniels (2008) 7/10

Äußerst dick aufgetragenes Tränendrüsen-Drama. Soviel Unglück hält doch kein Mensch aus. Zumindest die Hauptdarstellerin überzeugt.

AGORA - Die Säulen des Himmels
Alejandro Amenabar (2009) 8/10

In beeindruckenden Bildern macht Amenabar das Alexandria der frühen Christenheit lebendig. Eine bedrückende Studie über menschlichen Fanatismus, der die Schönheit des Geistes erstickt. Bei der stumpfsinnigen Zerstörung der Bibliothek musste ich weitaus mehr schlucken als bei Lee Daniels kalkulierter Höllentour.

Akira Kurosawa (1951) 7,5/10

Insgesamt ein zwiespältiger Kurosawa. Einige Szenen sind herausragend, z.B. das nächtliche Eisfest, aber insgesamt will es sich nicht zu einer runden Einheit zusammenfügen. Vor allem die Charakterisierung und die Darstellung des „Idioten“ überzeugen mich nicht. Das könnte aber auch an der zu simplen Psychologie der literarischen Vorlage liegen.

GAKE NO UE NO PONYO – Ponyo - Das große Abenteuer am Meer
Hayao Miyazaki (2008) 8,5/10

Ein frischer künstlerisch beeindruckender Miyazaki. So etwas hätte ich dem Altmeister gar nicht mehr zugetraut! Lediglich das erzählerisch sehr schwache Finale enttäuscht und verhindert so eine noch höhere Wertung.

YATSUHAKA-MURA - Das Dorf der acht Grabsteine
Yoshitaro Nomura (1977) 6/10

Atmosphärisch in den ersten 2/3 eine durchaus stimmige Grusel- und Mysterie-Mär. Das z.T. lächerlich billig inszenierte und mit Logiklöchern durchsetzte letzte Drittel zerstört den guten Anfangseindruck jedoch komplett.

KICK-ASS
Matthew Vaughn (2010) 7/10

Nette Comicverfilmung mit einigen blutigen und recht unterhaltsamen Actionszenen garniert. Die gute Ausgangsidee (Normalo spielt Superheld) hätte aber weitaus mehr Substanz geboten. Hier wurde viel Potential dem billigen Effekt geopfert.

2 Kommentare:

  1. Auf den neuen Miyazaki freue ich mich schon - hoffe nur, dass der auch in der Schweiz gezeigt wird...!

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  2. Habe ihn in Hamburg gesehen. Lohnt sich auf jeden Fall! Auch die deutsche Synchronisation überzeugt. Ein wirklich niedlicher Familienfilm, der auch die kleinen Zuschauer begeistern kann.

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