- Widmung der symphonischen Dichtung "Tapiola" -

Da dehnen sich des Westlands Wälder, uralt, geheimnisvoll in wilden Träumen, Waldgeister weben in dem Dunkel.

Seiten

Freitag, 5. November 2010

MEIN JAPANISCHES KINO - TEIL 1 - Die 1950er


Auf Grundlage meiner 22 Filme für Einsteiger, starte ich hier den Versuch der Zusammenstellung einer ganz persönlichen Auswahl-Liste meiner Lieblingsfilme aus den letzten 6 Jahrzehnten des japanischen Kinos. Für jede Dekade wähle ich stellvertretend 10 Werke aus und stelle sie kurz vor. Für die 50er und 60er Jahre gelingt dies sicherlich problemlos, aber spätestens ab den 1980er Jahren beginnen die Schwierigkeiten. Mal sehen wie weit ich komme. Um die Dominanz eines einzelnen Filmschaffenden (z.B. Kurosawas) zu verringern, beschränke ich mich auf maximal 2 Werke eines Regisseurs pro Jahrzehnt.

Neben dem Zusammenbruch der Kinokultur in den 1970er Jahren, stellen hierbei meine nach wie vor unzureichenden Kenntnisse über die japanische Kinogeschichte, das größte Problem dar. Ein Beispiel hierfür ist etwa Masaki Kobayashis Trilogie BARFUß DURCH DIE HÖLLE (Ningen no joken), die ich immer noch nicht sehen konnte. Mit dem Erscheinen der deutschsprachigen DVD im Dezember wird sich dies aber bald ändern. Deshalb bleibt diese (ihrer Natur nach höchst subjektive) Liste selbstverständlich für zukünftige Änderungen offen.

-1950er Jahre -

TOKYO MONOGATARI (8,5/10)
Yasujirō Ozu (1953)


Stellvertretend für Ozus Spätwerk wählte ich die Reise nach Tokio, da mit Kirschblüten erst jüngst ein deutsches Quasi-Remake ins Kino kam. Dieser Film ist ein Musterbeispiel für das Alterswerk Ozus und beweist mit seiner ausgereiften Stilistik und Ästhetik einmal mehr, dass er zurecht zu den Großmeistern des japanischen Kinos zählt. Während aber z.B. Kurosawa und Mizoguchi um die Anerkennung eines weltweiten Kinopublikums buhlten, blieb Ozu eher zurückhaltend im japanischen Markt verhaftet. 
Der Zugang zu seinem Werk, fällt mir, im Vergleich zu den beiden anderen genannten Regisseuren, deutlich schwerer, was vor allem an der Wahl seiner unspektakulären Filmsujets liegt, die sich allesamt mit alltäglichen Familiengeschichten befassen. Die für einen modernen Kinogänger ungewohnt bedächtige Narration zwingt den Betrachter das eigene Tempo zu drosseln und in eine geradezu meditative Haltung zu wechseln. Ozus statische Kamera, versetzt mich in die Perspektive einer sitzenden Person, so dass ich den Platz eines stumm im Raum anwesenden Beobachters einnehme, als sei ich ein Ujigami, ein Schutzgeist, der die Geschicke der Hausbewohner verfolgt.

RASHOMON (10/10) 
Akira Kurosawa (1950)


Filmhistorisch der Film, der die Tore für das japanische Kino in den Westen aufstieß. Mit dem Gewinn des Goldenen Löwen 1951 wurden japanische Filme zu einem Dauergast auf den europäischen Filmfestivals und erschlossen sich ein neues weltweites Publikum. Mich persönlich fasziniert neben der aus verschiedenen Perspektiven erzählten Handlung, die dynamische Kamerarbeit Kurosawas, das Flirren der Schatten unter dem Blätterdach des Waldes, der Sturzbach des Regens auf dem in Trümmern liegenden Rashomon-Tor.
Nach Ryūnosuke Akutagawas Kurzgeschichten IM GEBÜSCH und RASHOMON schuf Kurosawa hier einen meiner japanischen Lieblingsfilme.

SHICHININ NO SAMURAI - Die Sieben Samurai (10/10)
Akira Kurosawa (1954) 



Nach einer alten japanischen Legende erschuf Kurosawa eine eindringliche Parabel über die Vergänglichkeit allen Heldentums, das vom ewigen Kreislauf des Lebens hinter sich gelassen wird. Nicht der tapfere Samurai, sondern die einfachen Bauern verstehen es wahrhaftig zu Leben, ordnen sich dem Kreislauf der Natur unter, lassen Dinge wachsen, während der Krieger letztendlich nur die Zerstörung kennt, ein sich von der Lebensenergie anderer nährender Parasit, ein Hund des Krieges.
Indem sich der Samurai gegen sein eigenes Wesen stemmt und den Bauern in ihrem Überlebenskampf beisteht, verurteilt er sich selbst zum Tode. Die sterbenden Krieger fallen in den Schlamm, versinken in ihm, werden wieder zu Erde. Seit dem ich diesen großartigen Abenteuerfilm als Kind gesehen habe, gehört er für mich zu meinen ewigen Top5-Kurosawas, einer der Filme die meine Leidenschaft für das japanische Kino erst entflammten.

SAIKAKU ICHIDAI ONNA - The Life of O-Haru (10/10)
Kenji Mizoguchi (1952)



Dieses emotionale Frauendrama ist einfach mein Lieblings-Film von Mizoguchi. Schon nach wenigen Minuten packte mich die tragische Lebensgeschichte O-Harus und hielt mich den ganzen melodramatischen Filmverlauf über fest im Griff.
Nicht so überfrachtet wie z.B. UGETSU MONOGATARI überzeugt der Film durch sein großes Einfühlungsvermögen, seine große Sensibilität. Das Schicksal der eigenen älteren Schwester Suzu, die seit ihrem 14. Lebensjahr als Geisha arbeiten musste, und ihm dadurch die Ausbildung finanzierte, bewegte Mizoguchi dazu das Leiden der Frauen in den Mittelpunkt seines Schaffens zu stellen. Mit Filmen wie GION NO SHIMAI und SAIKAKU ICHIDAI ONNA ging Mizoguchi damit als großer "Frauenversteher" in die Geschichte des japanischen Films ein.

UGETSU MONOGATARI 
Erzählungen unter dem Regenmond (9/10)
Kenji Mizoguchi (1953)



Auf den europäischen Filmfestivals war Mizoguchi in den 1950er Jahren ein häufiger und gern gesehener Gast. Es schien nach dem internationalen Erfolg von Kurosawas RASHOMON, als ob der eine halbe Generation ältere Mizoguchi noch einmal mit aller Kraft beweisen wollte wer der Chef im Ring ist, wer der bedeutendste lebende japanische Regisseur sei. Nach seinem Achtungserfolg auf dem Filmfestival von Venedig 1952 mit SAIKAKU ICHIDAI ONNA folgte 1953 UGETSU MONOGATARI, der den silbernen Löwen gewinnen konnte. Mizoguchi verwob in seinem Film verschiedene Elemente, eine klassische Geisterstory, die Unmenschlichkeit des Krieges und verband das Ganze mit seinem Lieblingsthema, der erniedrigten Frau. Ästhetisch ist UGETSU wohl der stärkste von Mizoguchis Filmen, die Kamera schwelgt in großartig durchkomponierten Tableaus, die Kostüme und Bauten wirken beinahe schmerzhaft schön, die erzählerische Überfrachtung macht mir aber dennoch andere seiner (weniger ambitionierten) Werke sympathischer. 

NIJUSHI NO HITOMI - 24 Augen (9/10)
Keisuke Kinoshita (1954)


Mit NIJUSHI NO HITOMI schuf Keisuke Kinoshita einen der Klassiker des sentimentalen fernöstlichen „Heimatfilms“. Das japanische Publikum mag scheinbar diese beinahe kitschigen Rührstücke. Die junge Lehrerin Hisaki erhält in einer kleinen ländlichen Schule eine neue Stelle und muss sich gegen das anfängliche Misstrauen der Dorfbewohner und die Streiche ihrer Schüler durchsetzten. Nach anfänglichen Widerständen raufen sich die Kinder und ihre junge Lehrerin aber zusammen und bilden eine verschworene Gemeinschaft. Trotz allerlei persönlicher Schicksalsschläge, z.B. dem kriegsbedingten Tod einzelner Klassenkameraden, bleibt das Band zwischen ihnen über mehrere Jahrzehnte unverbrüchlich. 
Der Film konzentriert sich, auch wenn die zeitgeschichtlichen Hintergründe zuweilen wie ein Schatten über ihrer Gemeinschaft liegen, auf das ländliche Alltagsleben, mit all seinen kleinen und großen Freuden und Ungerechtigkeiten. Der große Erfolg von NIJUSHI NO HITOMI in Japan, könnte in der großen Sehnsucht des Publikums begründet liegen, knapp 9 Jahre nach dem großen Krieg, in Nostalgie und verklärten Erinnerungen zu schwelgen. Ein Phänomen das dem geschichtsblinden Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre und seiner Flucht in die heile Welt des Heimatfilmes gleicht. Doch nur wenige Filme dieses Genre erreichen die herausragenden kinematographischen Qualitäten von Keisuke Kinoshitas sentimentalem Meisterwerk.

BIRUMA NO TATEGOTO - The Harp of Burma (9/10)
Kon Ichikawa (1957)


Am Ende des 2. Weltkrieges, über die erkaltenden Schlachtfelder Burmas stolpernd, das verwesende Fleisch der Kameraden vor Augen, sucht der Soldat Mizushima Erlösung und bemüht sich verzweifelt den Toten ihre Würde zurückzugeben.
Das japanische Kino versuchte zwar nach Leibes Kräften die Erinnerung an den zweiten Weltkrieg zu verdrängen und den Eskapismus des Publikums zu bedienen, doch es gab auch vereinzelt ernsthafte Bemühungen die Schrecken der Vergangenheit greifbar zu machen, den Versuch den Opfern, vor allem in den eigenen Reihen, eine Stimme zu geben. Die eigene Kriegsschuld blieb dabei aber, bis auf weiteres, weitgehend ausgeblendet. So auch in diesem Meisterwerk Kon Ichikawas, dass sich intensiv mit der Traumatisierung der Soldaten durch die Gräuel des Krieges befasst, ohne aber den das große Morden auslösenden Militarismus anzusprechen. Der Krieg erscheint hier eher wie eine unausweichliche Naturkatastrophe, dem die japanischen Truppen, einem Erdbeben gleich, machtlos ausgeliefert sind. Was BIRUMA NO TATEGOTO dennoch zu einem herausragenden Antikriegsfilm macht, ist zum einen die lyrische Narration, die (schrecklich) großartigen Bilder die Ichikawa findet um den Bußgang des Soldaten Mizushima zu visualisieren. Zum anderen das Verneinen des Todeskultes der japanisch kaiserlichen Armee, die das Überleben, die Kapitulation vor dem Feind, als ehrlose Tat verunglimpft und von jedem Soldaten den (sinnfreien) Heldentod verlangt. Allein dies war für das immer noch in alten Denkmustern verhaftete japanische Publikum eine Zumutung.

NARAYAMA BUSHIKO – Die Ballade von Narayama (8,5/10)
Keisuke Kinoshita (1958)


Ein abgelegenes japanisches Gebirgsdorf. Vom ewigen Überlebenskampf in der rauen Bergwelt geprägt, lebt die Gemeinschaft nach strengen Regeln. Diebstahl von Nahrungsvorräten gilt als ein todeswürdiges Verbrechen und wird entsprechend blutig geahndet. Mit erreichen des 70. Lebensjahr verlassen die Alten traditionell das Dorf und suchen den Tod an den Hängen des Nara, um so ihren Familien nicht länger zur Last zu fallen. Die ungewöhnlich rüstige Orin fühlt sich unerschütterlich an diese Tradition gebunden und zwingt ihren ältesten Sohn, nachdem sie glaubt alles in geordneten Bahnen zu hinterlassen, dazu sie der Wildnis auszusetzen.
Das japanische Kino brachte gleich zwei Fassungen dieser Novelle Shichiro Fukazawas hervor. Neben Shohei Imamuras großartiger Version aus dem Jahre 1983, steuerte Kinoshita eine weitaus ältere, schon 1958 in Farbe produzierte, ganz anders geartete Verfilmung bei. Stilistisch bedient sich NARAYAMA BUSHIKO beim traditionellen Kabuki-Theater und entwickelt in seiner streng ausbalancierten Kinematographie eine ganz eigene Sogwirkung, eine beeindruckende Stilübung, die in ihrer kunstvollen Studio-Ästhetik begeistert.

HAKUJADEN - Erzählungen einer weißen Schlange (9/10)
Taiji Yabushita (1958)


Eine weiße Schlange verwandelt sich in eine junge Frau und erringt die Liebe Xu Xians. Der in magischen Künsten bewanderte Mönch Fahai verkennt die Situation und glaubt irrtümlicher Weise, das Leben Xus sei in Gefahr. Mit aller Macht versucht er das junge Paar zu trennen, doch letztlich muss er scheitern, denn die Liebe findet immer einen Weg.
Das japanische Produktionsstudio Toei-Animation erreichte 1958 mit diesem ersten abendfüllenden farbigen Anime der japanischen Kinogeschichte seinen Durchbruch. Nach der Vorlage alter chinesischer Legenden schuf Yabushita mit HAKUJADEN einen zeitlosen Klassiker, der mich in seiner Farben-Ästhetik, seiner märchenhaften Handlung, seinen detailverliebten Animationen, auch heute noch begeistern kann.

5 Kommentare:

  1. Sehr schön! Für einen Anfänger wie mich, der mit dem japanischen Film noch so gut wie nicht vertraut ist, dies aber nachholen möchte, ist Deine Liste Gold wert!
    Zudem freut es mich, den Film "24 Augen", den ich vor drei Tagen einfach aufgrund der Inhaltsangabe bestellt habe, auch auf der Liste vorzufinden!

    Was anderes: In der Einleitung zu diesem Artikel schreibst Du über den "Zusammenbruch der Kinokultur in den 1970er-Jahren". Was genau meinst Du damit? Was ist da genau zusammengebrochen oder verschwunden und weshalb?
    Ich hab' da so meine Theorie und bin sehr daran interessiert, zu erfahren, wie andere das sehen...

    AntwortenLöschen
  2. Mit der Liste kann ich mich identifizieren. Von den sechs Filmen daraus, die ich kenne, könnten es alle auch auf meine Liste schaffen. BTW, es sollten doch 10 Filme werden, aber es sind nur 9.

    Der Erfolg von VIERUNDZWANZIG AUGEN liegt außer der Nostalgie (die auch von der Musik transportiert wird) und seiner Beschwichtigungsformel (schuld am Krieg ist die kleine Clique von Militaristen, das einfache Volk besteht aus Opfern und nicht aus Mitläufern oder Unterstützern des Regimes) wahrscheinlich auch die überzeugende Leistung von Hideko Takamine mit ihrer Mischung aus Herzlichkeit und erdverbundener Robustheit.

    Bei Ozu ist vielleicht ein Film wie UKIGUSA (FLOATING WEEDS/ABSCHIED IN DER DÄMMERUNG) als Einstieg besser geeignet als TOKYO MONOGATARI, weil er nicht ganz so reduziert ist, sondern auch stärkere emotionale Ausbrüche einschließlich körperlicher Gewalt enthält. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass statt des fast schon ätherischen Chishu Ryu und der immer sanftmütigen Setsuko Hara die deutlich handfesteren Ganjiro Nakamura und Machiko Kyo (unterstützt von Haruko Sugimura und Ayako Wakao) die Hauptrollen spielen. Trotzdem sind die typischen Ozu-Ingredienzien enthalten. Als Einstiegsdroge in Ozu und Mizoguchi wäre diese englische Box geeignet, wenn sie nicht inzwischen OOP und unverschämt teuer wäre.

    @gabelingeber:
    Die 70er Jahre waren die Talsohle einer Entwicklung, die schon in den späten 50er Jahren begonnen hatte. In Japan gab es seit den 20er Jahren ein Studiosystem, das dem in Hollywood ähnelte, mit großen, hierarchisch organisierten Studios. Und wie in Hollywood führten die gesellschaftlichen Umwälzungen nach dem 2. Weltkrieg, und insbesondere das Fernsehen, zum Untergang des Systems in seiner alten Form. Während die 50er Jahre noch ein goldenes Zeitalter waren, kam es in den 60er Jahren zu einem dramatischen Zuschauerschwund. Spätestens zur Olympiade 1964 in Tokyo stand in jedem Haushalt, der es sich irgendwie leisten konnte, ein Fernseher. Die Filmproduktion schrumpfte, viele arrivierte Regisseure fanden nur noch beim Fernsehen Arbeit. Bezeichnend ist, dass Kurosawa zwischen ROTBART (1965) und KAGEMUSHA (1980) keinen Film im Studiosystem realisieren konnte, und KAGEMUSHA und RAN wurden auch noch teilweise mit ausländischem Geld produziert. Die Regisseure der japanischen Neuen Welle produzierten nach Anfängen innerhalb des Studiosystems (bei Shochiku) ihre meisten Filme unabhängig mit selbst aufgetriebenem Geld oder mit Hilfe der ATG.

    Um 1970 war der Tiefpunkt erreicht. Nikkatsu, damals wie heute das älteste Studio, drehte während der 70er Jahre fast nur noch Sexfilme. Shochiku, das zweitälteste Studio, wurde arg gebeutelt, konnte sich aber über Wasser halten, vor allem durch die erfolgreiche TORA-SAN-Reihe. Shin-Toho ging schon 1961 pleite, Daiei war 1971 bankrott. Toei spezialisierte sich frühzeitig auf Genre-Filme (Chambara, Yakuza und Horror), die in den 70ern deutlich brutaler wurden als zuvor, und kam so durch die Krise. Am besten kam Toho durch das Jahrzehnt, z.B. durch die erfolgreichen Godzilla- und sonstigen Monsterfilme. Seitdem ist Toho unangefochten die Nr. 1 im japanischen Film.

    In den 80er Jahren kam es dann langsam zu einer Entspannung der Situation. Während die 60er Jahre künstlerisch und die 50er künstlerisch und kommerziell ein Goldenes Zeitalter waren, waren die 70er im Vergleich dazu trotz einiger Highlights das dunkle Jahrzehnt des japanischen Films.

    AntwortenLöschen
  3. @Manfred Polak:
    Besten Dank für die ausführlichen und erhellenden Informationen!

    AntwortenLöschen
  4. Schließe mich an: sehr schöne Liste! Hatte auch schon des öfteren mit dem Gedanken einer an Jahrzehnten orientierten Bestenliste gespielt, aber nur für das vergangene Jahrzehnt umgesetzt.

    Manfred hat übrigens richtig gezählt, es sind wirklich nur 9 Filme! Was aber super passt, ich hätte nämlich noch eine Ergänzung: Es fehlt imho ein Film aus dem "Delinquent Youth"-Genre, das in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts nicht nur kommerziell sehr erfolgreich war, sondern auch der New Wave-Bewegung den Weg ebnete. Wie wärs zum Beispiel mit Crazed Fruit? Oder vielleicht einer der frühen Filme von Yasuzo Masumura?

    Eine Anmerkung noch zu gabelingebers Frage: Das Überleben von Toho, Shochiku und Toei hatte auch viel mit kinofernen Aktivitäten der Studios zu tun, über die sie Umsätze generieren konnten (wie z.B. Freizeitparks). Zudem waren die meisten Kinos (und sind es auch noch heute) im Besitz der großen Studios, was natürlich einen erheblichen Immobilienwert darstellte. Siehe auch meinen Artikel zur Krise der Filmindustrie.

    AntwortenLöschen
  5. @ Manfred P. & Klaus

    Vielen Dank für eure sehr guten Beiträge zum Tal der Tränen des japanischen Kinos. Ich denke damit ist zu dem Thema alles Wesentliche gesagt.

    Ihr habt ganz richtig gezählt, da ich mir einen Platz freihalten wollte. Zum einen warten bei mir noch einige DVDs auf ihre Sichtung, zum anderen kann ich mich zwischen 2 bis 3 Kandidaten nicht entscheiden. Wenn ich noch mehr Filme von Mizoguchi oder Kurosawa zulassen würde, wäre die Sache einfacher (IKIRU oder GION BAYASHI).
    CRAZED FRUIT kenne ich leider noch nicht und Masumuras Frühwerk verharrt in der engeren Wahl.

    AntwortenLöschen